Tagesausflüge: Piemont, wie «wanderbar»!

Gesteine, die Geschichten erzählen, gesprächige Blumen und ein Wasserfall, der manchmal verschwindet: Im prächtigen Piemont erwarten wandernde Geniesser und geniessende Wanderinnen aussichtsreiche Routen.


Blumenweg: Anrührende Farbpalette
Wortwörtlich «durch die Blume» führt der Panoramaweg «Sentiero di Fiori» im nördlichsten Naturpark des Piemonts. Via Sessellift von San Domenico kommt man dem Himmelblau und dem Ausgangspunkt dieser und anderer Wanderungen auf der Alpe Ciamporino näher, während sich unter einem die Häuschen zu diffusen Tupfen verkleinern. Auf 1750 Meter über Meer begibt man sich zurück nach San Domenico via «Blumenweg», wo die Natur jenes buntes Gemälde kreiert, dem Maler aller Epochen eifrig versucht haben, sich künstlerisch anzunähern: Man findet sich inmitten von unzähligen leuchtend orangen Blüten, hellgrünem Farn und zitronengelben Kelchen wieder, deren Schönheit zu näheren Betrachtungen anhält. Weil Blumen doch nur sprichwörtlich «sprechen», übernehmen Info-Tafeln deren Vorstellung: Sie geben Auskunft über die Besonderheiten der rund 350 Blumenarten, welche die reiche Flora des Naturparks ausmachen. Um das Bouquet an Eindrücken wirken zu lassen, kann man in einem der Restaurants auf der Alpe Veglia innehalten oder eine Übernachtung einplanen. Im modernen Vier-Sterne-Hotel « La Vetta» in San Domenico gibt es spezielle Übernachtungspackages für jeden Geschmack: Mit dem Gourmet-Package, dem Foodexperience-Package oder dem Wander-Package lässt man sich von italienischer Gastfreundschaft bezaubern.
Erreicht man San Domenico nach der rund vierstündigen Wanderung, die teilweise über exponierte Abschnitte führt, hat man sich vermutlich ein Gänseblümchen ins Haar gesteckt … Man zupft Blättchen für Blättchen ab, während man murmelt «… liebt mich, liebt mich nicht». Wer schon einmal dort war, weiss: Im Piemont endet dieses Spiel beim letzten Blättchen immer mit: «Es liebt mich!».
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Themenwege: Zeitreisen zu Fuss

Durch Raum und Zeit reisen? Wer dies bisher für unmöglich hielt, wird umgeben vom Naturpark «Val Grande» eines Besseren belehrt: Vogogna ist der einzige Ort der Provinz Verbano-Cusio-Ossola, dessen mittelalterliche Stadtstruktur des 14. Jahrhunderts vollständig erhalten ist. Regelrecht einatmen kann man den Hauch von «Es war einmal» auf dem ganzjährig begehbaren «Il respiro della storia»: Auf aus Flusskieseln gefertigten Strassenbelägen spazierend, bekommt man innert anderthalb Stunden auf dem beschilderten Erkundungsweg mit jedem engen Gässchen, jeder mittelalterlichen Burg und jedem imposanten Palazzo oder Turmbau mehr Ahnung davon, warum sich der Ort fünf Jahrhunderte lang als Hauptstadt der Ossola-Region behauptete. Sinnbild dafür ist auch das Schlossjuwel Visconteo, das die Dauerausstellung «Zeit der Wölfe. Geschichte der Rückkehr» beherbergt.

Noch weiter zurück in die Vergangenheit, aber auf naturbelassenen Pfaden, führt der geologische Themenweg: Von Vogogna via Premosello nach Chiovenda «überquert» man die Kontinentalplatte und wandert über uralte Felsformationen – Überreste der afrikanischen Platte. Diese traf vor 30 bis 50 Millionen Jahren auf die europäische Platte, wodurch sich die Alpen auftürmten.

Auch die Eindrücke türmen sich nach all der (be-)greifbaren Historie zum Hochgefühl auf und der Magen verlangt nach einem typisch piemontesischen Happen . Bei Bresola und Ziegenkäse fühlt man sich schliesslich wieder ganz «gegenwärtig»...

Weitere Infos zum Ausflug mit dem «RegioExpress Lötschberger»


Toce-Wasserfall: Nur manchmal zu bestaunen...

Was haben berühmte Persönlichkeiten wie Richard Wagner, Gabriele D'Annunzio, Königin Margherita oder König Vittorio Emanuele III gemeinsam? Sie alle haben dem höchsten Wasserfall Europas besucht – und liessen sich vom über 143 Meter in die Tiefe tosenden Nass beeindrucken. Um es ihnen gleichzutun und dem vom Fluss Toce gespiesenen Naturschauspiel zu frönen, begibt man sich am besten an den Aussichtspunkt auf dem kleinen Holzbalkon, der über dem Wasserfall schwebt. Da der Wasserfall, der sich bis zu einer Breite von 60 Metern auffächert, zur Energiegewinnung dient, liegt er die meiste Zeit des Jahres trocken. Das Wasser fliesst nur zu bestimmten Zeiten, was dem Spektakel gewiss noch mehr Magie verleiht … Wer sich schliesslich von dieser Anziehungskraft zu lösen vermag, setzt sich in Bewegung und begibt sich auf eine 3,5- oder 2,25-stündige Wanderung durch das Formazza-Tal voller tiefblauer Bergseen, üppiger Flora und geschichtsträchtiger Siedlungen. Weitere Infos zu den Fliesszeiten des Wasserfalls und zum Ausflug mit dem «RegioExpress Lötschberger»



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